9. April 2025

Black Week im E-Commerce: Trends, Traffic-Peaks & smarter Mediaeinsatz

Die Black Week ist längst mehr als nur ein Freitag. Welche eCommerce-Strategie jetzt zählt – mit Fokus auf Performance, Daten und Agilität.

Die Black Week hat sich von einem eintägigen Sales-Event zu einem mehrwöchigen Performance-Schauplatz entwickelt. Für Performance-Marketer bedeutet dieser Wandel mehr als nur einen früheren Kampagnenstart – er erfordert eine durchdachte E-Commerce-Strategie, die von Anfang an eine strategische Verteilung der Werbebudgets, eine belastbare Infrastruktur und eine datenbasierte Resilienz umfasst. Da Marken ihre Aktionen bereits ab Oktober starten (eMarketer, 2024), reicht klassische Black-Friday-Planung längst nicht mehr aus.

Veränderte Verhaltensmuster und strategische Implikationen für den E-Commerce

Die Traffic-Spitzen verteilen sich mittlerweile über den gesamten November. Laut Adobe Analytics (2024) wurden zwischen dem 1. und 29. November 52,3% des Online-Umsatzes allein über Mobile Commerce erzielt. Auch bei JENTIS E-Commerce-Kunden war bereits ab Mitte Oktober ein deutlicher Anstieg der Website-Besuche zu verzeichnen. Diese frühe Aktivität erfordert nicht nur eine flexible Budgetverteilung, sondern auch zuverlässige Tracking-Systeme. Da das klassische, browserbasierte Tracking zunehmend unter Druck gerät, werden Server-Side Tracking (SST) und saubere First-Party-Daten zu unverzichtbaren Bestandteilen für eine präzise Attribution und Performance-Optimierung – beides zentrale Elemente einer modernen E-Commerce-Strategie.

Peak Traffic Days: Wann kaufen die Nutzer wirklich ein?

Das Verhalten der Konsument:innen folgt während der Black Week einem klaren Muster: Die Produktsuche beginnt meist zu Wochenbeginn – zwischen Montag und Mittwoch – während Kaufabsicht und Conversions verstärkt am Donnerstag und Freitag auftreten. Adobe Analytics (2024) bestätigt diesen Trend und zeigt, dass frühe Werbeanzeigen zu Wochenbeginn in höheren Conversion-Raten zum Ende der Woche führen, wobei der Freitag das höchste Niveau erreicht. Der Traffic bleibt auch am Wochenende durch Last-Minute-Angebote und Retargeting-Maßnahmen erhöht. Diese Verhaltensmuster zu verstehen, ist essenziell für eine flexible und wirkungsvolle E-Commerce-Strategie.

Budgetverteilung: Smarter Einsatz von Werbebudgets

Die Optimierung der Werbeausgaben setzt ein tiefes Verständnis für die Customer Journey über die gesamte Woche hinweg voraus. Es ist sinnvoll, das Budget frühzeitig einzusetzen, um den steigenden Traffic aufzufangen, und es dann abhängig von Leistungskennzahlen wie Click-Through-Rate (CTR) und Return on Ad Spend (ROAS) gezielt zu skalieren. Eine kanalbezogene Planung – Google für suchbasierte Nutzerabsicht, Meta für Social Engagement und TikTok für Inspiration und Discovery – verleiht der Strategie zusätzliche Tiefe. Diese Überlegungen sollten in eine ganzheitliche E-Commerce-Strategie eingebettet sein, um sicherzustellen, dass alle Plattformen auf ein gemeinsames Performance-Ziel einzahlen.

Datengetriebenes, Echtzeit-Monitoring und Kampagnenoptimierung:
Warum das entscheidend ist

Die Performance von Kampagnen in Echtzeit zu überwachen, ermöglicht schnelle Anpassungen, die einen erheblichen Einfluss auf den Erfolg haben können. Live-Dashboards, die Conversions, Click-Through-Rate (CTR), Cost-per-Acquisition (CPA) und Return on Ad Spend (ROAS) abbilden, helfen dabei, Ineffizienzen zu erkennen und zu beheben. Ohne diesen Feedback-Loop riskieren Marken, ihr Budget ineffizient einzusetzen und wichtige Performance-Indikatoren zu übersehen.

Die Black Week ist nicht der Zeitpunkt, um Kampagnen auf Autopilot zu stellen. Marken müssen Leistungskennzahlen in kurzen Zyklen – alle 24 bis 48 Stunden – analysieren und ihre Budgets entsprechend anpassen. Metriken wie ROAS, CTR und CPA liefern konkrete Erkenntnisse für fundierte Entscheidungen während des gesamten Sales-Zeitraums. Diese Art von Echtzeit-Agilität ist ein zentrales Merkmal einer widerstandsfähigen E-Commerce-Strategie.

Vorbereitung der E-Commerce-Infrastruktur

Hohe Traffic-Volumen erfordern technische Vorbereitung. Eine schnell ladende, mobil optimierte Website sowie ein reibungsloser Checkout-Prozess sind unerlässlich. Die Infrastruktur sollte einem Stresstest unterzogen werden, um Lastspitzen standzuhalten, und Content Delivery Networks (CDNs) sollten für eine gleichbleibend gute Performance eingesetzt werden. Eine skalierbare, technisch robuste Basis unterstützt alle weiteren Bestandteile der E-Commerce-Strategie.

Warum Timing zählt: Datenstrategie vor der Black Week

Die vollständige Abbildung der Customer Journey ist nicht nur eine technische Herausforderung – sie ist strategisch entscheidend. Die Fähigkeit, Budgets effektiv zu verteilen, personalisierte Nutzererlebnisse zu schaffen und Kampagnen gezielt zu optimieren, hängt maßgeblich von der Genauigkeit und Vollständigkeit der zugrunde liegenden Daten ab.

Im Vorfeld von hochfrequentierten Verkaufsphasen wie der Black Week wird dies noch wichtiger. Sich ausschließlich auf traditionelles browserbasiertes Tracking zu verlassen, reicht nicht mehr aus. Datenschutzbestimmungen, Consent-Banner, ITP-Einschränkungen und Ad-Blocker sorgen dafür, dass ein erheblicher Teil der Nutzerinteraktionen unsichtbar bleibt. Dies kann zu fehlgeleiteten Kampagnenentscheidungen führen. Eine zukunftsorientierte E-Commerce-Strategie berücksichtigt diese Einschränkungen bereits im Vorfeld.

Server-Side Tracking für präzise Attribution

Server-Side Tracking hat sich als entscheidende Lösung für Marketer etabliert, die mit den Einschränkungen clientseitiger Datenerhebung konfrontiert sind. Browserbasiertes Tracking wird zunehmend durch Datenschutzvorgaben, ITP (Intelligent Tracking Prevention) und Ad-Blocker beeinträchtigt, wodurch die Sichtbarkeit auf Nutzeraktionen sinkt. Server-Side Tracking löst dieses Problem, indem Event-Daten direkt vom Server an Analyse- oder Werbeplattformen gesendet werden – das verbessert die Datenkonsistenz und erhöht die Genauigkeit der Attribution deutlich.

Im E-Commerce-Umfeld, in dem Werbeentscheidungen auf Tracking-Daten basieren, können bis zu 80 % der erfassten Conversions scheinbar auf Nutzer im Alter von 25–30 Jahren zurückgeführt werden. In der Folge werden Werbebudgets oft bevorzugt auf diese Zielgruppe ausgerichtet – unter der Annahme, dass sie die kaufkräftigste ist. Doch dieses Bild ist unvollständig: Nutzer, die dem Tracking nicht zustimmen, bleiben in den Daten unsichtbar. Ältere Zielgruppen etwa könnten ganz andere Kaufmuster oder sogar höhere Conversion-Raten aufweisen – ihre Aktivität bleibt jedoch unberücksichtigt. Das führt zu einer verzerrten Wahrnehmung der tatsächlichen Kund:innenstruktur.

Der Einsatz von KI in datenbeschränkten Umgebungen

Fortschrittliche Tracking-Anbieter wie JENTIS bieten eine datenschutzkonforme Infrastruktur, die serverseitige Datenerhebung auch dann unterstützt, wenn herkömmliches browserbasiertes Tracking aufgrund von Zustimmungseinschränkungen scheitert. Ein herausragendes Merkmal ist die Implementierung sogenannter Synthetic Users. Diese Technologie basiert auf statistisch modellierten Daten, die aus First-Party-Informationen von realen und teilweise beobachtbaren Nutzer:innen abgeleitet werden. Das Ergebnis sind anonyme, aber verhaltensgetreu simulierte Nutzerdaten.

Dieser Ansatz ermöglicht einen Ersatz fehlender Daten von bis zu 100%, indem er Sichtbarkeitslücken schließt, die durch fehlende Einwilligungen, Ad-Blocker oder Browserrestriktionen entstehen. Synthetic Users sind keine echten Menschen, sondern algorithmisch generierte Datenpunkte, die reales Nutzerverhalten nachbilden. Diese synthetischen Datensätze lassen sich in alle gängigen Marketing-Systeme integrieren – darunter Google Ads, Meta, LinkedIn und diverse Analysetools – und unterstützen Targeting, Attribution und Optimierung mit voller Transparenz und Prüfbarkeit. Für Performance-Marketer in hochdynamischen Phasen wie der Black Week stellt dies eine robuste Grundlage für Messung und Aktivierung dar – bei gleichzeitig strikter Einhaltung der DSGVO. Es ist ein unverzichtbarer Bestandteil jeder E-Commerce-Strategie, die sowohl auf Performance als auch auf Datenschutz ausgelegt ist.

Der strategische Vorteil

Wer serverseitiges Tracking frühzeitig implementiert und rechtzeitig vor der Black Week den Essential Mode aktiviert, schafft eine möglichst vollständige und zuverlässige Datenbasis für den entscheidenden Moment. Dies ermöglicht ein präziseres Verständnis davon, wer die eigenen Kund:innen wirklich sind und wie sie sich verhalten – eine essenzielle Grundlage für Budgetverteilung und Zielgruppenansprache in Spitzenzeiten. Ein proaktiver Ansatz wie dieser verschafft jeder E-Commerce-Strategie einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Strategie nach der Black Week: Was kommt danach?

Das Ende der Black Week markiert nicht das Ende des Sales-Zyklus. Marken sollten den Fokus nun auf Kundenbindung legen – zum Beispiel durch Post-Purchase-Umfragen und Modelle zur Berechnung des Customer Lifetime Value, um Zielgruppen für das Remarketing in der Dezember-Hochsaison aufzubauen. Die Pflege dieser Kundenbeziehungen schafft langfristigen Mehrwert über den Erstkauf hinaus. Eine nachhaltige E-Commerce-Strategie denkt über den kurzfristigen Peak hinaus und plant für kontinuierliche Interaktion.

Fazit: Die Black Week gewinnt man mit Strategie, nicht nur mit Budget

Der Erfolg während der Black Week beruht auf fundierter Strategie, nicht auf purem Budgeteinsatz. Wer frühzeitig Erkenntnisse nutzt, auf saubere Daten und serverseitiges Tracking setzt und seine Kampagnen flexibel steuert, kann die Herausforderungen dieses umkämpften Zeitraums souverän meistern. Eine klug umgesetzte E-Commerce-Strategie maximiert nicht nur den kurzfristigen Umsatz, sondern legt auch das Fundament für langfristigen Erfolg.

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