Was ist Server-Side-Tracking?
Online-Marketer und Web-Analysten sind sich einig – 2023 ist das Jahr für serverseitiges Tracking. Denn beim herkömmlichen, clientseitigen Tracking häufen sich die Probleme:
- Tracking Preventions und Ad-Blocker limitieren die Datenqualität
- DSGVO und ePrivacy stellen Unternehmen vor rechtliche Risiken
- Tracking Setups werden immer komplizierter
- Privacy ist für Endkunden so wichtig wie nie zuvor
Aufgrund des endgültigen Wegfalls der Third Party-Cookies im kommenden Jahr sind digitale Unternehmen auf der Suche nach Lösungen. Im serverseitigen Tracking haben Frontrunner schon eine attraktive Lösung gefunden. Viele weitere ziehen nach. Der Rest muss in diesem Jahr den Umstieg schaffen, um große Daten-Einbußen in 2024 zu vermeiden.
Für all jene, die sich zu Server-Side-Tracking informieren wollen, oder gerade in der Evaluierung mehrerer Anbieter stecken, haben wir in diesem Blogpost das Wichtigste zusammengefasst:
- Was ist Server-Side-Tracking?
- Welche Vorteile können mit serverseitigem Tracking erschlossen werden?
- Worauf müssen Sie bei der Implementierung achten?
- Zwei Ansätze: Was ist die beste Server-Side-Tracking Lösung für Ihr Unternehmen?
- Zusammenfassung
- Download der Checkliste für Server-Side-Tracking
Was ist Client-Side-Tracking?
Bevor wir diese Fragen beantworten können, ein kurzes Recap zum herkömmlichen clientseitigen Tracking.
Bei dieser Art der Trackings werden Daten direkt vom Browser/Endgerät des Nutzers –dem so genannten Client – an einen externen Server wie dem von Google Analytics oder Facebook übertragen. Die Datenübertragung wird durch kleine Javascript-Codes ermöglicht, die “Pixel” oder “Tags” genannt werden. Ganz wichtig: Jedes Pixel erfasst bei dem clientseitigen Tracking Daten für sich selbst, was zu vielen individuellen Datenstreams führt.
Was ist Server-Side-Tracking?
Beim Server-Side-Tracking wird ein einziger JavaScript-Code direkt auf der Website verbaut, der für die Datenerhebung verantwortlich ist. Anstatt die Daten direkt an Google, Facebook & Co. zu senden, werden sie zuerst an einen eigens betriebenen Server geschickt. Von dort aus können die Daten kontrolliert und datenschutzkonform an die jeweiligen Drittanbieter Tools, wie zum Beispiel Google Analytics, weitergeleitet werden.
Diese Grafik verdeutlicht den Unterschied zum clientseitigen Tracking:
Welche Vorteile bietet serverseitiges Tracking?
Lange Zeit war das clientseitige Tracking die bevorzugte Methode der Datenerfassung – aber das beginnt sich zu ändern. Jeder Ansatz bringt verschiedene Vor- und Nachteile mit sich, über die sich Online-Marketer und Web-Analysten bewusst sein sollten.
Vor- und Nachteile des Client-seitigen Trackings
- Ad-Blocker und Tracking-Preventions behindern die Datenerfassung
- Third-Party-Data Abhängigkeit
- Datenschutzprobleme
- Mangelnde Datenkontrolle
- Rohdatenbesitz selten gegeben
- Alle Verhaltensdaten (Scrollen, Klicken, etc.)
- Der Standard im Online-Marketing
- Einfach einzurichten
- Flexibler Einsatz
- Günstig/kostenlos
Vor- und Nachteile des Server-Side-Tracking
Serverseitiges Tracking – Nachteile
- Neue Technologie mit neuen Learnings
- Höhere Komplexität
- Abhängigkeit Data Layer
- Schwieriger Konnektoren zu bauen
- Serverbetrieb muss garantieren werden
- Kostenpflichtig
Serverseitiges Tracking – Vorteile
- Unbeeinflusst von Ad-Blockern und Tracking Preventions bleiben
- Zukunftssichere First-Party-Datenstrategie
- Cookieless Tracking
- Neue Privacy-Möglichkeiten
- Volle Datenkontrolle und Rohdaten
- Datenanreicherung
Worauf Sie bei der Implementierung von Server-Side-Tracking achten sollten
Genau wie beim reinen clientseitigen Tracking, gibt es auch für das serverseitige Tracking eigene Tag Management Systeme, über die das Tracking gesteuert wird.
Diese ähneln deren Vorgänger in den meisten Bereichen. Es gibt weiterhin Tools, Tags und Triggers, die man implementieren muss. Auch die Verbindung zur Consent Management Platform (CMP) muss weiterhin beachtet werden.
Die größte Veränderung ist tatsächlich die Datenlogik. Denn bevor man Daten beim Server-Side-Tracking an Tools weiterleiten kann, muss man diese erst einmal erheben. Jeder Anbieter löst das ein wenig anders und obwohl es kein schwieriger Task per se ist, bedarf es doch einem Umdenken.
Prinzipiell gilt es die folgenden Punkte auf technischer Ebene zu beachten:
- Wie wird der Tag Manager auf der Website implementiert?
- Wie und wo wird die Lösung gehostet?
- Welche Tools können serverseitig verbaut werden?
- Wie viele Events muss ich 1) erheben und 2) serverseitig weiterleiten?
- Wie kann ich das serverseitige Tracking mit meiner CMP verknüpfen?
- Ist mein Data-Layer gut aufgebaut? (Dieser Punkt wird oft unterschätzt)
Wie an dieser Stelle viele schon vermuten, steht mit der Implementierung jeder serverseitigen Tracking-Lösung ein Migrationsprojekt bevor.
Dabei verbaut man Tool für Tool, sämtliche Tags und Trigger serverseitig nach, prüft die Datenqualität und leitet dann die Daten über das serverseitige Tracking in das gewünschte Tool, wie zum Beispiel Google Analytics.
Je nach Komplexität und den technischen Anforderungen kann ein solches Projekt zwischen 1-8 Wochen dauern.
Zwei Extreme: Was ist die beste Server-Side-Tracking-Lösung für Ihr Unternehmen?
Mit den angeführten Fragen kann man auch sehr gut die zwei Ansätze verschiedener serverseitiger Tracking-Lösungen vergleichen.
Auf der einen Seite gibt es den “Do-it-yourself-Ansatz” zum Server-Side-Tracking. Hierzu gibt es offene Frameworks, wie den von Google (SS-GTM) zum Beispiel. Wie der Name schon verrät, muss man hier sehr viel Zeit und Arbeit selbst investieren.
Konkret heißt das:
- Man muss die Lösung selbst hosten und 24/7 erhalten
- Man muss die Tool-Integrationen (meist) selbst entwickeln und erhalten
- Man muss die CMP-Verknüpfung selbst entwickeln und erhalten
- Support gibt es hauptsächlich durch die Community (Agenturen können diese Aufgaben auch übernehmen)
Auf der anderen Seite gibt es den “Managed-Service-Ansatz” zum Server-SideTracking. Dabei stellen Firmen komplette Produkte zur Verfügung, welche etliche Aufgaben als Teil des Service übernehmen.
Konkret heißt das:
- Man muss sich nicht um das Hosting und Monitoring kümmern
- Man muss sich nicht um die Tool-Integrationen kümmern
- Man muss sich nicht um die CMP-Verknüpfung kümmern
- Support gibt es je nach SLAs durch einen Helpdesk oder einen persönlichen Ansprechpartner
Das Versprechen solcher Lösung ist damit ganz klar:
Der Kunde kann sich weiterhin auf das Tracking im Tag Manager konzentrieren und die Vorteile der Datenqualität und der Datenkontrolle genießen, während etliche Notwendigkeiten im Hintergrund durch den Dienstleister übernommen werden.
Zusammenfassung
- Die Datenerfassung muss sich für die Zukunft ändern.
- Clientseitiges Webtracking wird aufgrund von Datenqualitäts- und Datenschutzfragen immer eingeschränkter und unzuverlässiger – diese Einschränkungen werden weiter zunehmen.
- Serverseitiges Tracking ermöglicht es Unternehmen, Daten weiterhin bestmöglich zu erheben, die volle Kontrolle darüber zu behalten und zu bestimmen, mit wem sie die Daten teilen.
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